Wie sammeln ?
Der Beginn eines Sammlerlebens hat keinen festen Termin, jeder Moment zu jeder Gelegenheit und an jedem Ort kann der Anfang
sein. Da überlegt man sich, Mensch, 1.000 mal berührt, 1.000 mal is nix passiert - und ist plötzlich von Briefmarken
fasziniert. Das ist ein Moment, wo man sich einfach "reinfallen" lassen und genießen kann, Fehler sind in dem Moment
nicht möglich.
Das bleibt allerdings nicht so. Da türmen sich immer mehr Marken auf, Marken, die mit denen von "damals" gar nichts
mehr zu tun haben. Viele andere deutsche, aus anderen Ländern und mit ganz anderen Motiven. Irgendwie doch auch toll, oder?
Die meisten sind
gestempelt
andere haben noch die
Gummierung
auf der Rückseite, es sind welche dabei, die aus Briefen
(
Briefmarken ablösen
) ausgeschnitten wurden,
Blöcke
Briefe, Postkarten - und es kommt immer mehr dazu. Jetzt tauchen
ganz neue Fragen auf. Wie soll man den Überblick behalten? Was soll man damit machen? Wie soll man sie sortieren, wie
aufbewahren? Wie soll es überhaupt weiter gehen?
Keine Panik, hinsetzen, anschauen und abwarten. Und dann mal grob nach Ländern sortieren.
Qualität ist die grundlegenden Voraussetzungen für erfolgreiches
Briefmarkensammeln! Und genau an diesem Punkt kann man das erstmals umsetzen: alle beschädigten, unschön gestempelten,
nicht lesbar
gestempelten
also nicht prüfbaren Marken, ersttagsgestempelte Marken, solche mit kurzen oder gar fehlenden
Zähnen oder beschädigter Gummierung (z.B. Fingerabdrücke!) fliegen in den PAPIERKORB. Ohne Scheu, und bitte nicht aufheben,
weg damit. Wir sammeln Briefmarken und keinen Schrott. Nur Spitzenqualität, wir wollen ja irgendwann mal
verkaufen
Alle Marken dürfen keine kurzen Zähne haben, auch nicht einer, keine Knicke, keine dünnen Stellen, keine Verschmierungen
(solche Marken bekommt man, wenn man Sonderangebote kauft).
Bei postfrischen Marken muß die Gummierung absolut einwandfrei sein (keine Fingerabdrücke!) und sie dürfen auch sonst
keinerlei Beschädigungen aufweisen.
Bei gestempelten Briefmarken muß der Stempel lesbar sein, man muß also den Ort und das Stempeldatum lesen können.
Gestempelte Briefmarken, deren Stempel nicht lesbar sind, sind WERTLOS, also nicht sammelnswert!
Bei der linken Marke ist außer der Postleitzahl nichts zu erkennen, vor allem nicht das Datum. Allerdings wäre diese Marke
ohnehin nicht in Berlin abgestempelt. Bei den übrigen Marken, die alle prüfbar sind, man kann also Ort und Datum erkennen,
wandert der Stempel über das gesamte Bild. Optisch am schönsten, und das zählt, wirken die 4., vor allem aber die 6. Marke,
deren Stempel fast zentrisch ist.
Je klarer, schöner und zentrierter ein Stempel ist, um so wertvoller ist eine Marke.
Alles aussortiert?
Wahrscheinlich ist die Menge der Briefmarken jetzt überschaubarer geworden. Man sieht also eher, was man hat, welche
Länder, welche Besonderheiten - läßt das alles auf sich wirken (sieht doch toll aus!), und überschläft das mehrfach.
Beim Briefmarkensammeln gibt es (fast) nie Eile, das ist ja schließlichein Hobby ! Was aber bleibt, ist die Qual der Wahl, der großen, der freien Auswahl. .... und dann wird man feststellen, daß Deutschland natürlich am stärksten vertreten ist. In Deutschland, wie in jedem anderen Land auch, wird natürlich das eigene Land am stärksten gesammelt, dazu hat man wahrscheinlich auch den engsten Bezug. Selbst wenn man dann viele Jahre lang eine bestimmte Art des Sammelns kultiviert hat, wird man sich irgendwann neue Fragen stellen, wird Neues suchen und sammeln, wird sich also auch als langjähriger Sammler Fragen nach dem WIE stellen. Sammlerische Entscheidungen sind nie endgültig, man entwickelt sich ja schließlich weiter, kann sie also gelassen treffen. Also, Deutschland wäre da keine schlechte Wahl - und man kann ja auch ein weiteres Land nebenher "mitlaufen" lassen. Nehmen wir also mal an, eine Entscheidung wurde getroffen, alles Minderwertige, nicht Sammelfähige ist aussortiert, dann kann man beginnen, weitergehende Informationen zu seinem Spezialgebiet zu suchen. Je mehr man über sein Gebiet weiß, um so weniger kann man über den Tisch gezogen werden. Kataloge können da ein sehr gutes Hilfsmittel sein. Aber Vorsicht, einmal sind die dort angegebenen Preise allesamt mal viel zu hoch, mal viel zu niedrig und viele der "kleinen" Kataloge vermitteln überhaupt kein Wissen, dort wird der Sammler eher auf falsche Fährten gelockt. Fazit: lieber einen sehr umfangreichen Spezialkatalog, den man erst im Laufe der Zeit voll nutzt, als einen, der überhaupt kein Wissen vermitteln kann. Letzteres ist rausgeworfenes Geld! So - und nun ab mit den Briefmarken ins Album erst mal nach Gebiet, dann nach dem Alter und dann nach Sätzen sortiert. In welches Album? Da gibt es nur eine, jedoch ideale und zudem preisgünstigste Lösung: das Steckalbum ! In ihm kann man wirklich alles, also auch Rollenmarken , Zusammendrucke so, wie Ihr sie habt, kleine und große Bogeneinheiten , Plattenfehler , Formnummern , Druckerzeichen , Wasserzeichenunterschiede , und vieles mehr, so unterbringen, wie es Euch gefällt. All diese Sammeln krönenden Besonderheiten kann man in Vordruckalben , die zwar wunderschön, jedoch sehr teuer und unpraktisch sind, nicht unterbringen - es sei denn, man kauft zusätzlich die teuren Zusatzblätter. Meidet Briefmarken und auch andere Produkte mit Ersttagssonderstempeln, die sind für Sammler hergestellt und es gibt sie hunderttausendfach!
Ersttagssonderstempel und (Abb.2) Ersttagsstempel der Versandstelle
Zusammendrucke und Einzelmarken?
NEIN, nur zertrennte ersttagsgestempelte Blöcke!
NEIN, nur zertrennte ersttagsgestempelte Blöcke!
Einmal (Abb.1) Zusammendrucke (Zd) aus zertrenntem ersttagsgestempeltem Markenheftchen 10 und (Abb.2) Zd aus dem Postbedarf -
es gibt bessere Stempel.
Alles, was Euren Ansprüchen nicht genügt, gehört in den Mülleimer.
Klasse ist wichtig - nicht Masse. Lieber eine gute oder gar sehr gute Marke als 10 oder 100 nicht so gute!
Und noch etwas Logisches: postfrische und gestempelte Briefmarken sowie Briefe werden getrennt gesammelt!
Bei mir hat sich das so ergeben, daß ich Berlin in allen drei Varianten sammle.
Schaut doch einfach mal bei
www.berlin-briefmarken.de
rein, vielleicht wäre das auch eine Anregung - auf jeden Fall läßt sich das,
was dort zu lesen ist, alles auch auf andere Gebiete übertragen.